Über vier Milliarden Internetadressen* gibt es und jeden Tag kommen neue dazu. Doch viele Internetnutzer nehmen das „große“ Internet nur noch über das Nadelöhr Facebook wahr. Daher stellen sich Unternehmen unweigerlich die Frage, ob die Facebook-Seite bald die Website ersetzt. Jeff Bullas ist der Frage in seinem Beitrag „Is Facebook Killing Off The Company Website?“ nachgegangen. In seinem Beitrag berichtet er, dass der Traffic auf der Coca-Cola Website in den letzten zwölf Monaten um 40% gesunken ist, während sich die Coca-Colas Facebook-Seite mit über 23 Mio. Fans großer Beliebtheit erfreut.

Doch die Frage, die sich laut Bullas stellt, lautet nicht, ob ein Unternehmen seine Website durch eine Facebook-Seite ersetzen sollte, sondern wieviel Aufwand ein Unternehmen für Website und Facebook (Social Media) betreiben sollte. Der große Vorteil einer Website oder eines Blogs ist immer noch der, dass das Unternehmen über die Inhalte verfügt, was bei Facebook nicht der Fall ist. Wir sind ebenfalls der Meinung, dass eine Insellösung mit Facebook allein nicht sinnvoll ist. Nicht alle Kunden sind in Facebook und viele User misstrauen der Community. Gerade für Online-Sales kann Facebook nur ein Add-on und keine ganzheitliche Lösung sein. Bullas empfiehlt alle Online-Marketing-Maßnahmen (Social Media, Website, Online-Shop, Suchmaschinenmarketing) zu ergreifen, um den Traffic dahingehend zu optimieren, dass er zur Website führt.

Doch Thomas Beakdal hält die Vorschläge Bullas für falsch, denn sie unterstützen seiner Meinung nach das alte, überholte Modell, die User auf die Website zu bringen. (Er klammert allerdings Online-Shop aus). In seiner Antwort auf Bullas‘ Beitrag mit dem Titel „No, Facebook is not Killing Your Website. New user behavior is.“ betont er, wie wichtig es ist, den User da zu informieren und zu bedienen, wo er gerade ist. Wenn er in Facebook ist, soll er auch dort infomiert werden. Wenn er in Youtube surft, soll er dort kommentieren, bewerten oder sogar kaufen können. Auch Beakdal ist nach wie vor überzeugt, dass die Website nicht an Wert oder Wichtigkeit verlieren wird („It is where you pick up all the people who are not following you, yet!“). (Noch) Nicht alle User im Netz sind Social-Media-affin. Manchen ist das Netzwerken schlichtweg egal oder zu mühsam. Das kann sich in Zukunft natürlich ändern und dann ist es wichtig, dass die Kunden auch in Social Media-Kanälen kompetent beraten werden.

Quellen

Jeff Bullas: Is Facebook killing off the Company Website?

Thomas Beakdal: No, Facebook is not Killing Your Website. New user behavior is.

*Die sind mittlerweile schon bald aufgebraucht, aber das ist ein anderes Thema.