Die Anzahl der Fans (Likes oder „gefällt mir“-Angaben) ist für Unternehmen eine wichtige Messzahl für den Erfolg ihrer Facebook-Seite. Zunächst geht es darum, die 25-Fans-Hürde zu meistern, damit die Vanity-URL (die verkürzte URL der Facebook-Seite, siehe facebook.com/viermalvier) gesichert werden kann. Danach sind es die 100 Fans, 500 Fans, 1000 Fans usw. Firmen, die mit Social Media starten, neigen dazu, eher auf die Anzahl der Fans zu schauen, als auf die Interaktion mit ihnen. Gerade bei Nischen-Produkten ist das jedoch nicht zielführend, denn die Zielgruppe ist mitunter klein. Das ist aber gar kein Nachteil, denn eine kleine Zielgruppe, die sich stark mit dem Produkt oder der Marke identifiziert, setzt sich auch intensiver mit den Inhalten auf einer Facebook-Seite auseinander, teilt und liked sie. Er tritt sozusagen als Meinungsführer oder Influencer für die Inhalte der Marke auf. Nicht ohne Grund sind für Facemeter die Anzahl der Fans und Interaktionen Grundlage für das Facebook-Markenranking.

Dennoch liegt das Augenmerk häufig auf schnellen Fangenerierung. Manch Unternehmen oder beauftragte Agentur gerät deshalb in Zugzwang, Fans künstlich zu erzeugen, anstatt abzuwarten, bis die wirklich interessierten User Fans werden. Dazu muss man auch sagen, dass die Fans bei großen, etablierten Marken oft auch nur ein (flüchtiges) Markencommitment sind, während kleine Nischenprodukte viel ausführlicher nachgefragt werden. Natürlich schauen auch wir auf die Anzahl der Fans unserer Facebook-Seiten. Aber der Unterschied ist, ob dieser Fan generisch (also natürlich) gewachsen ist oder künstlich erzeugt wurde. Ein generischer Fan wird durch das Pull-Prinzip gewonnen. Dabei müssen die Unternehmen mitunter abwarten, bis die relevanten Fans zur Seite gelangen. Das erreichen Firmen, indem sie permanent interessante Themen streuen, die von Fans geteilt werden. Künstlich generierte Fans haben häufig einen geringeren Bezug zur Marke. Sie werden Fan, weil sie die Marke schon von klassischer Werbung kennen. Unternehmen, die jedoch kein Budget für Printanzeigen oder Plakatwerbung haben und deshalb die Aufmerksamkeit der User im Internet gewinnen wollen, müssen daher mitunter Abstriche bei der Anzahl der Fans machen, können dafür aber mit starker User-Interaktion trumpfen.